Freitag, 27. Februar 2015

News: "Lesen.de" oder Das "No-Go" einer Shop-Applikation

(c) Copyrights Lesen.de
Falls Sie einen Webentwickler fragen, was das absolute Dessaster auf einer Web-Site ist, werden viele sagen: "Wenn die Interaktion mit dem Anwender nicht funtioniert". Das scheint sich bis zur Chefetage von "Lesen.de" noch nicht herumgesprochen zu haben.

Tatsächlich funktioniert das Anmeldeformular der Site schon seit geraumer Zeit nicht und das Unternehmen teilt auf Nachfrage dazu lapidar mit:
"die Kollegen aus der EDV wissen Bescheid. Wir können aber leider nicht 
sagen, wie lange die Behebung dauern wird.
Am besten immer wieder mal versuchen."
 
Da blickt man verschämt zu den US-Konzernen und denkt sich: "Das könnte bei Amazon nicht passieren". 


Noah Gordon: Die Klinik

Auch mit dem Roman "Die Klinik", liefert Noah Gordon ein Buch ab, das weit von dem entfernt ist, was er einst mit "Der Medicus" oder "Der Schamane" begonnen hat. Die Erzählung kommt über das Niveau eines 10-Groschen-Romans hinaus.

Erzählt wird die Geschichte von mehreren Ärzten deren Biographien kaum unterschiedlicher sein könnten. Adam Silverstone, aus ärmlichen, verkorksten Verhältnissen. Spurgeon Robinson, einem Afroamerikaner, mit der anfänglichen Biographie eine typischen amerikanischen Schwarzen, der duch die Hilfe eines "erfolgreichen" Scwarzen, eine Arztkarriere ergreifen kann. Rafael Meomartino, der Sohn eines kubanischen Zuckerbarons, den es nach der kubnischen Revolution in die USA verschlug. Ein paar Liebesgeschichten, ein wenig Krankenhausgeplaudere und etwas Schicksal: Voila ein (Schnulzen-) Roman ist fertig...
Die vorliegende Taschenbuchausgabe erschien 1987 beim "Knaur Verlag". Das Original "The Death Committee" war 1969 verlegt worden und wurde von Emi Ehm ins Deutsche übertragen.

ISBN 3-426-01568-4

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.


Mittwoch, 25. Februar 2015

Conn Iggulden: Herr der Steppe

Eine herrliche Erzählung ist  Conn Iggulden mit seinem Buch "Dschingis Khan - Herr der Steppe" gelungen und manchmal muß man auch einer Verlagsbeschreibung recht geben: "Der packende zweite Roman einer farbenprächtigen Saga um Dschingis Khan! Ein atemberaubendes historisches Lesevergnügen – fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite."

Mit der Vereinigung aller mongolischen Stämme, gelingt dem "Großkhan" eine historische Leistung und endlich besitzt er die Stärke, um das Reich zu erweitern. Spannende Episoden und eine gelungene Detailbeschreibung lassen die Lerserin und den Leser daran teilhaben, wie der Dschingis Khan mit List und Kraft zunächst die Xi Xia und später auch die Chin besiegt und unterwirft.

Gewiss greift Iggulden an der einen oder anderen Stelle tief in die Kiste der künstlerischen Freiheit, aber ein Roman darf und soll das. Der Spannungsbogen und die blendende Erzählsprache geben ihm Recht. Es ist anzunehmen, daß nur ein Historiker vermag Details zu finden, die gegebenenfalls verbesserungswürdig wären.


Erster Band: "Dschingis Khan - Sohn der Wölfe: Roman (Dschingis-Khan-Saga, Band 1)"

Andreas Helweg hat die Originalausgabe "Conqueror 02. Lords of the Bow", erschienen bei "HarperCollins", London, 2008, ins Deutsche übersetzt. Das vorliegende Taschenuch erschien 2008 bei "Blanvalet", München.

ISBN 978-442-3-37022-1

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.


Montag, 23. Februar 2015

Elizabeth George: Denn sie betrügt man nicht

Es ist interesssant, daß eine US-amerikanerin für ihre Geschichten bevorzugt Standorte in Großbritannien wählt. Diese "Eigenart" behält Elizabeth George  auch in ihrem Kriminalroman "Denn sie betrügt man nicht" bei. Georg schafft in diesem Thriller eine dubiose Welt aus gegenseitigem Rassismus, von Parallelkulturen, aber vor allen Dingen voller Liebe, Hass und Unverständnis.

Die pummelige, wenig attraktive Detektivin von "New Scotlang Yard", Barbara Harvers, findet ihren Urlaub langweilig und beschließt ihrem Nachbarn, dem aus Pakitan stammenden Professor Taymullah Azhar und dessen Tochter Tochter Hadiyyah, nachzureisen. Der Professor wurde grade dann von seiner Familie nach Balford-le-Nez beordert, als dort eine Landsmann von ihm ermordet worden war. Für eine erfahrene, gelangweilte Kriminalistin genug ansport, um dem Ort ebenfalls ein Besuch abzustatten.
Ein toller Zufall war es zudem, daß Ihre Freundin, Chief Inspector Emily Barlow, scheinbar als "Qutenfrau", grade befördert worden war und sie den Fall des ermordeten Pakitanis aufklären sollte.

Die brisante Konstellation einer konservativ geprägten englischen Kleinstatt und der in der eigenen Parallelkultur verhafteten, neu hinzugezogenen Pakitaner, ergibt einen Mix, der viel Spieraum lässt für literarische Aufarbeitung von alltäglichem, behördlichen und menschlichem Rassismus. Leider versäumt es die Autorin die darin enthaltenen Chancen für einige Überraschungen zu verwenden. Der Roman spielt mit Klischees und Vorurteilen und bedient sie ausnahmslos. Leider nimmt diese vordergründige Gesellschaftsbeschreibung und die, sehr vielfältige, Beziehungsebene viel Raum ein, da bleibt wenig Platz für kriminalistische Raffinesse...

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "Deception on His Mind" bei "Bantam Books", 1997. Die vorliegende Taschenbuchausgabe stammt aus dem Hause "Goldmann" und wurde 1999 veröffentlicht, übersetzt wurde sie von Mechtild Sandberg-Ciletti.

ISBN 3-442-44402-0

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.



Samstag, 21. Februar 2015

Buchversender (wird ständig aktualisiert)

Nachfolgend sind einige online Buchversender (Shops) aufgeführt. Beschrieben werden deren Vor- und Nachteile und wo die Informationen zu finden sind. Dieser Beitrag wird immer wieder erweitert und ergänzt, um Änderungen abdecken zu können. Die Versender wurden um eine Stellungnahme gebeten, die natürlich auch veröffentlich wird.

Zur Zeit stellen wir nur deutsche Versender vor, das wird sich bald ändern.

Wer Erfahrungen gemacht hat, die von Interesse sind, sollte uns diese bitte mitteilen.

Es wurde berücksichtigt, daß die Leser dieses Blogs in großer Zahl Auslandsdeutsche sind, die in Asien und den USA leben. Daher haben wir großen Wert auf die Versandkosten gelegt.

Eine Übersicht über die Leistungen der Versender, hat das Magazin "Chip" im Jahr 2000 veröffentlicht.

Amazon.de


Der Favorit. Man mag sich über die Arbeits- und Geschäftsbedingungen der US-amerikanischen Unternehmens aufregen, der Service am Kunden ist jedoch einmalig. Selbst nach Thailand werden die Sendungen zuverlässig und Versandkostenfrei (Mindestbestellwert) geliefert. Was nicht fair erscheint ist, daß die deutsche Mehrwertsteuer bezahlt werden muß (allerdings wurde auch keine thailändische erhoben).

Ob das auch zur Zeit noch so ist, haben wir Amazon ebenfalls gefragt. Wir warten auf Antwort.

Impressum - AGB -Versandkosten



Buecher.de


Wir hatten den "Weltbild"-Ableger zunächst als Versender bei den einzelnen Buchtiteln mit aufgeführt. Nachdem wir mehrmals Nachgefragt (siehe Kommentar) haben, stellte sich heraus, daß Thailand und die USA (sowie viele andere Länder) nicht beliefert werden. Das war das K.O.-Kriterium, den Versender nicht mehr zu verlinken. Hinzu kam, daß wir nicht auf die Bilder der Buchtitel verlinken dürfen.

Impressum - AGB -Versandkosten

Lesen.de


Jetzt verlinken wir nach Lesen.de (mit großen Bauchschmerzen). Der Versender verlangt geschlagene 24,99 Euro für die Lieferung nach Thailand, die Kosten bei der Post für eine 2 Kg Büchersendung betragen hingegen grade einmal 17,00 Euro. Warum will "Lesen.de" eigentlich die eigenen Kunden abzocken? (Wir haben den Versender um eine Stellungnahme gebeten - siehe Kommentare.)

Impressum - AGB -Versandkosten

Ergänzung (24. April 2015)

eBook-Versender

Beim Versand von eBooks spielen die Kosten zur Übermittlung des Produktes naturgemäß eine untergeordnete Rolle. Es wird einfach heruntergeladen. Weit wichtiger ist der Service und das Angebot.

Amazon

Der "Gigant" mag weltweit der wichtigste Anbieter sein, da die Produkte jedoch ausschließlich im hauseigenen "Kindle"-Format geliefert werden, scheiden sie für den Standardleser aus. Zudem geizt der Konzern gerne mit Pesseinformationen, was uns Journalisten die Arbeit erheblich erschwert. Außerdem hat der Multi seine Marktmacht mißbraucht, um unbequeme Verlage zu Konditionen zu "erpressen", die unhaltbar sind.
Da Amazon die besten Versandbedingungen bietet, werden wir bei Büchern weiterhin in dieser Sparte "Kaufempfehlungen" abgeben, bei eBooks usw. jedoch darauf verzichten.

feedbooks.com

Gefällt uns, da er eine Fülle von Klassikern kostenlos anbietet. Leider sind viele aktuelle eBooks nicht im Angebot. Das kann es nicht sein.

eBook.de

Es gibt noch eine Reihe weiterer spezialisierter eBook-Versender, vielleicht werden wir auf den einen oder anderen hier noch eingehen, die größte Kompetenz haben wir bei"eBook.de" gefunden und werde, bis auf Widerruf, über diesen Versender unsere Kaufempfehlungen abgeben.







Donnerstag, 19. Februar 2015

John Lescroart: Das Motiv

Spannung, eine gut durchdachte Handlung und eine lebhafte Sprache bietet der Thiller "Das Motiv" von John Lescroart. Verschiedene durchmischte Erzählebenen lassen die Protagonisten lebendig und das Zusammenspiel der Geschichten zur ergänzenden Handlungen werden.

So schafft es Lescroart, um die drei Charakteren Inspector Sergant Cuneo, Deputy Chief of Inspectors Abraham Glitsky und den Anwalt Dismas Hardy, einen Kriminalroman zu bauen, der einen Spannungsbogen vom Wohnhausbrand, bis zum internationalen Terrorismus schlägt. Selbst die Schilderung eines Strafprozesses, kann, aus der Feder von Lescroarts stammend, ein echter Thrill sein.

Auch für eine Kritik an der (US-amerikanischen) Legislative findet der Autor Worte: "Der 314(a)-Antrag, ursprünglich dazu gedacht, die finanziellen Aktivitäten von Personen oder Gruppen zu beobachten, die terroristischen Aktivitäten verdächtigt wurden, war inzwischen überwiegend zu einem Instrument geworden, um Geldwäschern auf die Schliche zu kommen. Natürlich gab es im Zusammenhang damit etliche Probleme wie Schutz der Privatsphäre...". Da erinnert doch sehr an die sogenannten Baader-Meinhof-Gesetze der 1970er und 80er Jahre in der B. R. Deutschland: Baader-Meinhof gibt es lange nicht mehr, die Gesetze wurden, trotz der weggefallenen Gefahrenlage, jedoch nie zurückgenommen und werden zum Nachteil der Verteidigung noch immer angewandt.

Das Original "The Motiv" erschien bei Dutton, Pnguin Group, Inc., New York und wurde von Karsten Singelmann aus dem Amerikanischen übersetzt. Die vorliegende Ausgabe erschien 2009 beim "Wilhelm Heyne Verlag", München.

ISBN 978-3-453-01950-8


Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.


Sonntag, 15. Februar 2015

Noah Gordon: Die Erben des Medicus

Wer die vorherigen Bücher von  Noah Gordon  der "Der Schamane" und "Der Medicus" kennt, wird den letzten Teil der Trilogie,  "Die Erben des Medicus", gegebenenfalls enttäuschend finden. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden, fahlt dieser Erzählung gänzlich das Abenteuer und die Spannung, sie wird zu plumpen Arzt- (Ärztinnen-) roman.

Es freut einen schon, daß Gordon auch die Probleme aufwirft, die zum Beispiel Abtreibungskliniken in den USA haben und einen Blick frei geben auf den Zustand einer Gesellschaft, die zwischen christlischer Demagogie und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau aufgerieben wird. Doch leider arbeitet sich die Geschichte zu sehr an den persönlichen Umständen und Gefühlen der Protagonistin ab, um wirklich einen aufklärerischen Inhalt trasportieren zu können.

Klaus Berr hat das Buch aus dem Amerikanischen übersetzt. Das Original "Matters of Choice" war bei Dutton in New York verlegt worden. Die Übersetzung erschien beim "Knauer Verlag", München, 1995.

ISBN 3-426-19331-0

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Freitag, 13. Februar 2015

John Grisham: Der Anwalt

Christoph Nettersheim schreibt in einer Amazon-Besprechung: "Kann es Thriller geben, die in keiner Weise langweilig sind, die man auf jeder Seite mit Genuss liest – und denen doch die elementarste Zutat eines Thrillers fehlt, nämlich Spannung? Wer glaubt, das ginge nicht, der lese dieses Buch." Eine gelungene Umschreibung über  John Grishams Buch  "Der Anwalt".

Natürlich, der gewiefte Autor Grisham greift auf gewohnte Stilelemte zu, die ihn groß und bekant gemacht haben, aber der große Plot fehlt einfach und alles bleibt irgendwie seicht. Klasse ist die Beschreibung, wie es in den großen Kanzleien der USA zu geht, wie die US-Regierung und die Rüstungsindustrie verwoben sind, es sind jedoch Lückenfüller und gleichen nicht aus, was man von einem echten Thriller erwartet.

Das Original "The Associate" erschien erschien bei "Doubleday", New York und wurde von Imke Walsh-Araya, Bea Reiter, Bernhard Liesen und Kristiana Dorn-Ruhl für den "Heyne Verlag", München 2011 übersetzt.

ISBN 978-3-453-43537-7


Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.




Mittwoch, 11. Februar 2015

Eric Walz: Die Glasmalerin

Wer sich für Kirchengeschichte interessiert, findet in Eric Walz' Buch "Die Glasmalerin" eine Fundgrube aus historischen Fakten, gepaart mit einer fiktiven Geschichte, die das ganze spannend zu lesen macht.

Der Roman spielt vor dem Hintergrund des bedeutendsten Konzils seit Jahrhunderten. In Trient im Oktober 1551 soll es um die Wiedervereinigung der protestantischen und katholischen Kirche gehen. Hier bleibt Walz gänzlich im historischen Kontext.
Seine Protagonisten,. Antonia - die Glasmalerin, Carlotta - eine Hure und Antonias Freundin sowie Sandro - ein Jesuitenmönch, sind fiktiv, ebenso die Morde die stattgefunden haben. Eingebettet in gut recherchierten historischen Fakten und der damals gängigen Handlungsweisen, bilden die erfundenen mit den belegbaren Elementen gemeinsam eine spannende und schön zu lesende Geschichte.


Das vorliegende Taschenbuch erschien 2007 bei "Blanvalet".

ISBN 978-3-442-36718-4

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.


 






Montag, 9. Februar 2015

Sidney Sheldon: Das Erbe

Ein typischer Sidney Sheldon Krimi stellt sich in dem Roman "Das Erbe" vor. Auch wenn es hier und da einmal Längen gibt, Sheldons Erzählstil hilft auch darüber hinweg.

Als die drei Erben des Multimilliardärs (in der Buchbeschreibung und in manchen Rezensionen als Medienzar ausgewiesen, im Buch  jedoch als Eigentümer eines Mischkonzerns beschrieben),  Harry Stanford, sich zum Antritt der Hinterlassenschaft treffen, beschreibt der Autor genauestens deren Geschichte und den Anlass ihres Hasses, auf den verstorbenen Vater. Auch die vierte Erbin, ein aussereheliches Kind, taucht irgendwann auf.

Der Sumpf aus Intrigen und Verleumdungen droht bald zu platzen, Mord und Heimtücke scheinen der einzige Ausweg zum (noch) größeren Geld zu sein...

Daer Roman erschien 1998 als Taschenbuch beim "Goldmann Verlag" und wurde von Gerhard Beckmann aus dem Amerikanischen übertragen. Die Originalausgabe "Morning, Noon & Night" wurde von "William Morrow and Company, Inc.", New York verlegt.

ISBN: 3-442-43997-3

Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Samstag, 7. Februar 2015

Tanja Kinkel: Die Puppenspieler

Einfallsreich, wortgewandt, gut recherchiert kommt der Roman von Tanja Kinkel "Die Puppenspieler" daher. Es macht Spaß das Buch zu lesen, auch wenn es manchmal ein wenig Längen gibt, die jedoch zumeist der Detailtreue geschuldet sind.

Mit der "Bulle" des Papstes Innozenz VIII. beginnt um 1484 die Hexenverfolgung in Deutschland und ein düsteres Kapitel der katholischen Kirche am Ende des Mittelalters (bzw. der Beginnenden "Neuzeit" - wie uns Kinkel beweist). Die Autorin lässt uns diese Zeit vor den Augen erscheinen und demonstriert den Leserinnen und Lesern das Leben, Sterben und das Handeln am Beispiel des heroischen Richard Artzt. Der mußte den Tod seiner Mutter auf dem Scheiterhaufen miterleben und ist von diesem Erlebnis in seinem Tun geprägt (leider manchmal ein wenig sehr unlogisch).
Nach dem Tod der Mutter, wird er in den Haushalt seiner Tante Sybille aufgenommen, die kurz zuvor den Kaufmann Jakob Fugger geehelicht hatte. Damit nimmt die Geschichte des ehemaligen Klosterschülers an Fahrt auf. Die Fugger, zu der Zeit eine der größten Handelshäuser Europas, waren nicht nur durch ihr großes Geschick im Feilschen, ihren Intrigen beim Verleihen von Geld oder Ihre Skupellosigkeit bekannt, sondern auch durch ein Informations- (Spitzel-) wesen, das seine gleichen suchte.
Mit dem Eintritt in das Erwerbsalter wird der junge Richard nach Italien, genauer nach Florenz, gesandt, um das bis dahin gelernte zu vertiefen und dem Informationswesen Jakobs zu dienen. Unweigerlich verknüpft sich sein Schicksal mit dem der dortigen Händlerdynastie, der de'Medici, aber auch mit dem Mädchen Saviya, einer Zigeunerin. Eine wahre Handlungsdichte macht den Roman aus: Das Wesen der italienischen Stadtstaaten, der Einfluß der Kirche, das Papsttum, das Wirken des Adels in den Anrainerstaaten und letzlich der beginnende Einfluß der Pfeffersäcke (Kaufleute), des Bildungsbürgertums, auf die Politik.

Italien wird für den Protagonisten zu einer Abenteuerreise, besonders nach dem er von Jakob Fugger nach Rom gesandt wird. Die Intrigen des dortigen Adels, die Einflüsse der Päpste und deren Umfeld, Bestechung und Mord. Tanja Kinkel lässt den Leser an alledem teilhaben. Auch wenn ein paar Daten der künstlerischen Freiheit zum Opfer fallen, die Autorin gleicht dies durch Detailtreue wieder aus.
Und wenn sie den Freund Richards, den Mönch Mario, zu ihm sagen lässt: "Es ist alles dasselbe, begreifst Du das nicht? Die Hexen. Die Juden. Savonarola. Die Menschen brauchen einen Sündenbock. Gib ihnen jemand, der mit dem Finger auf etwas weist, ein Laster, ein Volk, ein paar unangenehme Frauen und sie werden sich darauf stürzen!", dann ist man geneigt zu denken, ersetze einige Worte mit "Asylanten", "Ausländern" und "Hartz-IV-Empfängern" und die Aussage hat über Jahrhunderte seine Gültigkeit behalten.

Die Taschenbuchausgabe erschien 1995 beim "Goldmann Verlag"

ISBN 3-442-42955-2

Hier bei Amazon und Lesen.de (derzeit nicht vorhanden) zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Die Homepage von Tanja Kinkel.


Donnerstag, 5. Februar 2015

Michael H. Schenk: Die Pferdelords und die Barbaren des Dünenlandes

Wenn ein Roman einen Handlungsstrang, als auch einen Spannungsbogen vermissen lässt, dann dümpelt er als Erzählung vor sich hin. Viel zu lange, unwichtige Dialoge und umständlich beschriebene Details belasten den "Fantasyroman" von Michael H. Schenk "Die Pferdelords und die Barbaren des Dünenlandes".

Es ist einem einfach nicht vergönnt, sich mit den Figuren des Romanes zu identifizieren oder ihre Geschichte mitzuerleben; sie bleiben einem fremd, wie die datenbehafteten Gestalten eines Geschichtsbuchs.
Schade, den die Gestalten, Landschaften und Begebenheiten hätten durchaus das Potenzial einen an einer fremden Welt teilhaben zulassen, leider kommt das Erzählmuster jedoch an das eines Tolkien oder Paolini nicht heran. Zudem: Wenn schon neue Welten erfunden werden, müssen die dann "alte" Bekannte umfassen; etwa aus "Eragon", die Elfen und Zwerge oder Orgs und den schwarzen Lord? Unzweifelhaft gibt es auch neue Charaktere, die Sandleute und natürlich die Pferdelords, nur fehlt denen das Potential einen für sich einzunehmen.

Der Roman ist der dritte Teil einer Serie von bis jetzt elf Büchern. Die ersten waren: "Die Pferdelords und der Sturm der Orks" (ISBN 978-3-89941-356-4), "Die Pferdelords und die Kristallstadt der Zwerge" (ISBN 978-3-89941-357-1) und Nummer vier: "Die Pferdelords und das verborgene Haus der Elfen" (ISBN 978-3-89941-402-8). Alle Bücher erschienen im"Cora Verlag", Hamburg, als "Mira Taschenbücher", die vorliegende Ausgabe wurde im August 2007 verlegt.

ISBN 978-3-89941-358-8


Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Die Homepage von Michael H. Schenk. 

Dienstag, 3. Februar 2015

Ken Follett: Die Nadel

Der gleichnamige Film zum Buch "Die Nadel" von Ken Follett, reicht trotz großer Namen, wie Donald Sutherland, leider nicht an die literarische Vorlage heran. Das Buch besticht einfach durch die Erzähldichte, die hervorragende Recherche und den feinen Spannungsbogen. Es ist das Meisterwerk eines brillianten Erzählers.



Die Geschichte des deutschen Spions, Heinrich Rudolf Hans von Müller-Guder, Alias Henry Faber, beginnt mit einem Mord und endet mit dem Tod des Agenten. Den Thril bezieht das Buch aus dem Wettrennen zwischen Faber und den Mitarbeitern des Military Intelligence V (MI5),  Frederick Bloggs und Percival Godliman, die verhindern müssen, daß der Spion kriegswichtige Informationen nach Deutschland übermittelt.
Der Weg von Faber ist lang und endet auf einer Insel vor der Küste Schottlands, wo er auf die Eheleute Lucy und David Rose trifft...

Aus dem Englischen von Bernd Rullkötter. Neu bearbeitet und ergänzt von Walter Bodemer. In der ersten Auflage erschien das Buch 1980 als "Bastei-Lübbe"-Taschenbuch. Der Titel der Originalausgabe war "Storm Island" (amerikanische Ausgabe: "Eye at the Neddle") und wurde1978 verlegt.

ISBN 3-404-10026-3


Hier bei Amazon und Lesen.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Das Bild stammt von www.amazon.de.

Sonntag, 1. Februar 2015

Klaus Jebens: Die Urkraft aus dem Universum

Mindestens drei Betrachtungsweisen fallen einem ein, falls man sich mit den Therorien von Klaus Jebens in "Die Urkraft aus dem Universum" beschäftigt:
  • Erstens. Man tut das ganze als Blödsinn ab und verbaut sich somit alle Chancen, sich den Thesen zu nähern.
  • Zweitens. Man wird zum "Verschwörungstheoretiker" und getraut sich nicht mehr, das ganze nüchtern zu betrachten.
  • Drittens. Man nähert sich dem Thema wissenschaftlich, entstaubt das ganze von seiner esotherischen Nähe und lässt zu, zu erkennen, daß da einiges an Potential vorhanden ist.

Von vielen, die sich mit dem Thema "Freie Energie" beschäftigen, höre ich immer den Namen Nikola Tesla. Der Mensch mag ein brillianter Kopf gewesen sein. Es stört jedoch erheblich, wenn sich herausstellt, daß von seinen genialen Erfindungen eigentlich nichts greifbares übrig bleibt, als die Erzählungen derer, die wiederum gerne seinen Theorien nacheifern.
So werden in dem Sachbuch viele Namen genannt, deren Erfindungen eigentlich darin bestehen, daß sie die Gemeinde der Anhänger in ihren Thesen bestärken. Richtig funktionierende Ergebnisse wurden von ihnen nicht erzielt. Dabei bleibt es jedem überlassen, festzustellen, ob dies am technischen Mißgeschick, an Sabotage oder Geldmangel lag.

Die Namen der vorgenannten, bleiben in der folgenden Liste ausgeklammert, sie soll die aufführen, die tatsächliche oder beinahe Ergebnisse erzielt haben.

John W. Eckling hat einen "Permanentmagnetmotor" erfunden und 1974 patentieren lassen. Dabei soll er ein Ergebnis von einer Einheit  Input zu drei Einheiten Output erzielt haben, vorrangig durch die Kombination einer Gleichstomwicklung (Input) zu einer Wechselstomwicklung (Output). Die Forschung daran würde in den USA und in Dänemark fortgesetzt.
Die gleichen Ansätze hat auch Howard Johnson verfolgt, der seinen Magnetmotor 1979 in den USA patentieren lies.

Mike Bradys "Perendev-Motor" soll ohne Zufuhr von Energie lange Laufzeiten erzielt haben. Es gäbe jedoch noch technische Schwierigkeiten. Seine Verhaftung in der Schweiz hinderte ihn jedoch daran diese durchzuführen.

Der "Magnetmotor" von Hokei Minato soll einen so hohen Wirkungsgrad aufweisen, daß seine Motoren bis zu 80% weniger Energie benötigen, als herkömmliche Antriebe.

John Bedinis "Magnetmotor"  läuft im Gegensatz zu Minatos Motor, einmal angeworfen, ohne Unterbrechung weiter. Es sollen mehrere davon produziert und im Dauerbetrieb getestet worden sein.

Falls bisher die Ergebnisse alle Magnetmotoren betrafen, ist festzustellen, daß in dem Buch nicht nur darauf eingegangen wird, handelt es sich doch um die "Urkraft des Universums". Leider konnten andere Verfahren keinen Eingang in die Liste finden (siehe oben), bis auf eines:

Paolo und Alexandra Correas "Kaltkathoden-Vakuumentladungsplasma-Reaktor". Hierzu schreibt Jebens: "Auch bei Correas System wird elektrische Ausgangsenergie erzeugt, die die Eingangsenergie erheblich übersteigt.". Auch weißt der Autor darauf hin, daß die Erfindung von der amerikanischen Autoindustrie gesponsert wird.

Jetzt wird sich jeder fragen, bei den Ergebnissen, wo bleibt da die Industrie? Staaten wie China, Indien, Japan und viele andere, müssen doch ihre Universitäten gradezu anweisen, ihre Forschung entsprechend auszurichten(?). Was geht da vor? Haben am Ende die Verschwörungstheoretiker recht, die davon ausgehen, daß die beherrschenden Energiekonzerne die Entwicklung absichtlich behindern? Ist es die Arroganz der etablierten Naturwissenschaftler, die diese Thesen einfach ignorieren?


 Das Buch erschien 2006 im "Jupiter-Verlag".


ISBN 3-906571-23-8


Hier bei Amazon (nicht mehr vorhanden) zu erhalten. Es gab keine weiteren Anbieter.

Das Bild stammt von www.amazon.de.


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