Freitag, 30. Januar 2015

Rebecca Gablé: Die Siedler von Catan

Schon das Vorwort des Romans überrascht: Klaus Teuber erklärt dort, daß die Geschichte auf einer Idee zu einem Brettspiel basiere, das er einst erfunden und erfolgreich vermarktet habe. Tja, warum eigentlich nicht, liegen dem Einfall zum Spiel doch historische Begebenheiten zugrunde. Wenn dann zu der Idee von "Siedler von Catan", noch eine Autorin wie Rebecca Gablé gewonnen werden kann, kommt eine Kombination zusammen, die viel verspricht.

Gablé schafft es gekonnt die Geschichte der Wikinger prosaisch zu schildern. Anhand der gemeinsamen, späterhin entgegensätzlichen Sozialisierung der "Ziehbrüder" Candamir und Osmund schildert sie das leben der oft verkannten "Nordmänner". Gekonnt verknüpft sie historisch gesicherte Erkenntnisse mit literarischer Freiheit.
Wie historisch gesichert die Geschichte der Religionen erzählt wird, mag dahin gestellt sein. Deutlich wird jedoch der Konflikt zwischen den Traditionalisten, die an ihren Göttern und Riten festhalten wollen und denen, die etweder sich dem neuen christlichen Glauben anschließen oder die traditionelle Gebräuche zum Teil reformieren möchten. Die hier angewandte, unterschwellige Schwanz-Weiß-Malerei mag vielfach den Spannungsbogen ausmachen, die Ergebnisse aus Schwarz und Weiß sind jedoch sehr vordergründig. Das gereicht dem gelungenen Roman jedoch nicht unbedingt zum Nachteil.

Das Buch ist 2005 als "Bastei-Lübbe-Taschenbuch" erschienen. Die Erstausgabe erschien 2003 beim gleichen Verlag.


ISBN 3-404-15396-0

Hier bei Amazon und Buecher.de zu erhalten.

Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

Das Bild stammt von www.amazon.de.

Die Homepage von Rebecca Gablé.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Ken Follett: Nacht über den Wassern

Ken Folletts Krimis bergen immer Überrachungen, kluge Recherchen und Spannung. Manch Lerserin, mancher Leser, mag dazu neigen etwas ausführlichere Beschreibungen zu überschlagen. Es sei davor gewarnt. Der Detailreichtum verbirgt Geheimnisse, die im späteren Verlauf der Geschichte erst zur Aufklärung gelangen.

"Nacht über den Wassern" spielt vor dem Hintergrund eines echten Flugzeugtyps, der Boing 314 und einer echten Flugroute, England-USA, der "Pen-American". Der beschriebene Flug fand in einer Zeit statt, da Großbritannien Deutschland, nach deren Einmarsch in Polen, den Krieg erklärte. Entsprechend durcheinandergewürfelt sah die Pasagierliste des "Clippers", wie die Boing 314 auch genannt wurde, aus. Der absurd hohe Preise für ein Ticket, begranzt die Zahl der Charaktere schon grundsätzlich. Wäre die Handlung tatsächlich geschehen, müsste es die erste terroristische Flugzeugentführung der Welt gewesen sein...

Der Roman erschien 1998 in einem "Bastei-Lübbe" Taschenbuch (der Übersetzer wird nicht benannt!). Die englische Originalausgabe "Night Over Water" erschien 1991.

ISBN 3-404-12168-6

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Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.

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Montag, 26. Januar 2015

Christopher Paolini: Eragon - Die Weisheit des Feuers

Der dritte Band "Eragon - Die Weisheit des Feuers" von Christopher Paolinis "Eragon"-Reihe ist wieder etwas für echte Leseratten. Die fantasie Geschichten um den Drachen "Saphira" und deren Reiter "Eragon" haben es schon mit den ersten beiden Bänden "Das Vermächtnis der Drachenreiter" und "Der Auftrag des Ältesten" zu Kultbüchern unter der stetig wachsenden Gemeinde von Anhängern geschafft.
Ein besonderer Mythos umgibt solche Romane, die neue Länder beschreiben, fremde Kreaturen entstehen lassen und absrakte Handlungen ermöglichen. Viele kennen das schon aus Tolkins "Der Herr der Ringe".

Auch die hintergründige Handlung basiert auf vordergründigen Rezepten: Auf der einen Seite der böse, alles überragende, grausame König und seine durch Zauber willfährig gemachten Helfer. Auf der anderen Seite die Gegner, die, eigentlich unterlegen, dem Despoten, unterstützt durch ihre Helden, Widerstand leisten.
Lesenswert wird das ganze durch die detailreiche Schilderung des Lebens und Tuns in der mystischen Welt, Die Charaktere werden greifbar. Märchenfiguren für fantasiebegabte Erwachsene (Jugendliche eingeschlossen).

Neben den plastisch geschilderten kriegerichen Auseinandersetzungen und politischen Querelen in und zwischen den "Vaten" (Widerstandskämpfern): Zwergen, Elven, Menschen, Kull und vielen anderen, bestimmt das Leben der Protagonisten den Roman.
Wer die ersten beiden Bücher gelesen hat, wird sich freuen, daß Klarheit über die Herkunft Eragons geschaffen wird. Auch sein Cousin, Roran, ändert seine Familienverhältnisse. Alles natürlich eingebunden in gefährliche Abenteuer und gefühlstbetonte Umstände. Auch die Gegner sind da involviert, handelt es sich doch um seinen Bruder Murthag und den Jungdrachen Dorn, die vom König Galbatorix gezwungen werden, diesen Kampf zu führen. Die kriegerischen Handlungen sind da nur oder eigentlich das "Salz in der Suppe".

Toll übersetzt von Johannis Stefanidis erschien das Taschenbuch 2011 beim cbj Verlag, München. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2008 unter dem Titel "Brisingr or The Seven Promises of Eragon Shadeslayer and Saphirn Bjartskular - In heritance Book Three" bei Alfred A. Knopf, New York.

ISBN 978-3-570-40087-6


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Donnerstag, 22. Januar 2015

Noah Gordon: Der Schamane

Im zweiten Band von Noah Gordons Medizinertrilogie "Der Schamane", führt der Weg des Protagonist in die USA des 19. Jahrhunderts, mitten hinein in den US-amerikansichen Bürgerkrieg.

Obwohl die Sprache Gordons teilweise daran angelegt ist, romatisiert er diese Zeit nicht, die hervorragende Recherche stellt den Untergang, den Genozid der Indianer, beispielhaft dar. Es wird nicht ausgelassen, daß die grade erst selbst eingewanderten, schnell jagd auf die machten, die nach ihnen kamen. Evangelisten verfolgten Katholen, viele waren entweder für oder gegen die Sklaverei und alle liesen ihren Haß an den Indianern aus. Das Morden und Stechen schwappte aus Europa in die USA über.

Der Autor gibt sich sehr viel Mühe seinen Roman in einen historischen Kontext zu stellen, ohne, daß die Abenteuer des Arztes (besser der Ärzte) Rob J. Cole oder dessen Familiengeschichte an Spannung verlöre. Die äztliche Praxis dieser Zeit wird plastisch geschildert, der Bürgerkrieg und sein Greuel werden nicht beschönigt. Grade dies macht den Roman äußerst lesenswert.

Es macht natürlich Sinn, den vorherigen Band, "Der Medicus", in der Trilogie zu erst zu lesen. Trotzdem, das Buch ist in sich abgeschlossen und könnte als eigenständiges Werk (wie schon "Der Medicus") ohne Probleme bestehen.
Klaus Berr hat diesen Band aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt. Das vollständige Taschenbuch wurde 1995 bei der "Droemerschen Verlagsanstalt" verlegt. Das Original "Shaman" erschien 1992 bei E. P. Dutton, New York.

ISBN 3-426-68058-3


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Willi Heinrich: In einem Schloß zu wohnen

Schon als pubertierende Jugendliche hat so manchen die angedeutete (für die damalige Zeit schon zu weitgehende) Erotik in Willi Heinrichs Büchern in eine Welt eintauchen lassen, über die niemand sprach. In seinem Roman "In einem Schloß zu wohnen" führt er uns darüberhinaus in ein Welt zurück, die wir gerne als Nachkriegsdeutschland bezeichnen.

Wir sprechen über eine Zeit, die 1950er Jahre, wo sich schon herauskristallisiert hatte, daß die, die die Hitlerzeit gut überstanden hatten, auch jetzt wieder am besten aus den Startlöchern kamen. Die Beamten, Polizisten, Richter blieben weitestgehend die gleichen. Die Unternehmer ebenso. Die verhärmte Moral und massenweise Flüchtlinge aus dem Osten trieben der Christdemokraten die Wähler zu; die an Obrigkeitshörigkeit gewöhnten Menschen übernahmen die ihnen übergestülpte Wirtschaftsordnung und "Demokratie" so, wie es sich die amerikanischen Befreier wünschten. Die Restauration der Gesellschaft lies die Kommunistenhatz gedeihen, das Feindbild war der Russe und die "friedliebenden" Deutschen hatten endlich wieder eine Armee.

In Heinrichs Roman wird diese Zeit ins Gedächtnis zurückgerufen und die Gegesätzlichkeit von Arm und Reich, mit aller Scheinmroal, auf die Beziehung der reichen, schönen zum armen Chauffeur reduziert. Der Machfülle des Industriellen, steht die Machtlosigkeit des Angestellten gegenüber. Vielleicht ist es die Dümmlichkeit(?) des Hauptdarsteller, Rupert Kruedener, die das Mitleid erregt, vielleicht ist es die Erotik des Romans, die diese nette Unterhaltungliteratur lesenswert macht.

Das Buch erschien 1989 im "Heyne Verlag".


ISBN 3-4530-0997-5

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Dienstag, 20. Januar 2015

Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel

Es ist schwer zu entscheiden, was einen treibt, ab-und-an einmal wieder eine Geschichte Theodor Fontanes zur Hand zu nehmen: Die blühende Sprache? Die Historie? Fontanes Witz? Vielleicht von allem etwas. Lesenswer ist seine Literatur allemal.

Seinen Roman erklärt er selbst so: "'Frau Kommerzienrätin (später geändert in 'Frau Jenny Treibe' - Anmerkung des Autors) oder Wo sich Herz zum Herzen findet', eine humoristische Verhöhnung unserer Bourgeosie mit ihrer Redensartlichkeit auf jedem Gebiet, besonders auf dem der Kunst und der Liebe, während sie doch nur einen Gott und ein Interesse kennen: das goldene Kalb."

Die erste Auflage des vorliegenden Taschenbuchs erschien 1995 im "Aufbau Verlag", Berlin. Im Anhang enthält der Band viele interessante Zusatzinformationen zur Entstehung des Romans, zu Fontane und seiner Zeit.

ISBN 3-7466-5265-0

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Sonntag, 18. Januar 2015

Enrique Cortés: Der 26. Stock

Die Vorbereitung auf einen tollen Thiller sind einfach blendend: die Personen und deren Leben plastisch geschildert, die Handlung nimmt an Fahrt auf. Dann passiert es: Der Krimi wird zur Apokalypse, es tauchen Untote auf, Monster, fast gottesgestalten gleiche Wesen. Schade, daß Enrique Cortes in "Der 26. Stock" nicht auf diese Horrorgestalten verzichten wollte oder konnte. Die Handlung und alles war darauf angelegt, einen wirklich großen Kriminalroman zu verfassen.

"Der 26. Stock" erzählt die Geschichte eines in Madrid etablierten Großkonzerns, in dessen Managertruppe immer wieder Lücken gerissen werden, da sich Mitarbeiter das Leben nehmen oder sonstwie zu tode kommen. Nur einigen wenigen fällt dies auf und sie machen sich daran, nach ihren Kolleginnen und Kollegen zu forschen....

Das Buch erschien 2010 beim "Deutschen Taschenbuchverlag" und wurd von Luis Ruby vom Spanischen ins Deutsche übersetzt. Die spanische Originalausgabe wurde 2007 unter dem Titel "La Torre" von "Editiones Urano S.A"., Barcelona, verlegt.


ISBN 978-3-423-24761-0

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Ein Diskussionsforum zum Buch findet Ihr hier.
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Freitag, 16. Januar 2015

John Updike: S.

"Eine Satire auf das Sektenunwesen und die amerikanischen Mittelstandsfrauen.", beschreibt ein SL das Buch von John Updike, "S.". Nein, das ist keine Satire; Updikes Briefe und Audiobotschaften verschiedener Aussteigerinen und deren Angehörigen triefen vor Zynismus. Die Worte, der Nachhall der Stimmen, die Trostlosigkeit und die Trauer lassen keinen Platz für Satire. Was wir lesen ist nicht überspitzt, sondern die zynische Beschreibung einer Gesellschaft, in der es keinen Platz für nonkonformes Denken gibt oder für Menschen die ihrer Rolle überdrüssig sind.

Bis sich die katholische Welt in Abseits begab, wäre in alter Lesart, ein Kloster die Antwort gewesen. Nun fragt man sich, ist es wirklich Gefahrenabwehr, die vor Sekten warnt oder ist es vielleicht Neid? Natürlich ist es schwer zu verstehen, was  erwachsene Menschen dazu treibt, ihr Leben (und Vermögen) einer Idee zu opfern, die vielen fremd erscheint. Wieviele haben ihr Erbe den Kirchen überlassen? Wie absurd ist das den? Wir sprechen überwiegend von Frauen, die ihren gesellschaftlichen Zwängen überdrüssig wurden. Wer spricht von den Männern, die sich scheiden lassen, um wesentlich jüngere Frauen heiraten zu können?

Wenn der Roman in den USA entstanden ist, bedeuted das nicht, daß sich dies auf die amerikanische Ausprägung beschränkt. Nimmt man die esoterische Subkultur numerisch auf, werden die Europäer zu erschreckenden Zahlen kommen. Da wird der aufklärerische Ansatz at absurdum geführt und der Deckel der Pandora schnell wieder geschlossen. Natürlich wird die Frage gestellt werden, was die Frauenbewegung gebracht hat, wenn das Ergebnis sich darin erschöpft, daß Frauen sich wieder in Abhängigkeiten begeben (freiwillig)...

Updikes Roman wurde von Heidrun Adler ins Deutsche übersetzt und ist 1989 im "Rowohlt Verlag" erschienen. Die Originalausgabe wurde unter dem gleichen Titel "S." bei "Alfred A. Knopf, New York, 1988 verlegt.

ISBN 3-498-06868-7

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Eine Diskussion zum Roman findet Ihr hier.


Mittwoch, 14. Januar 2015

Federica de Cesco: Silbermuschel

Vergewaltigt vom eigenen Vater. Das zerbricht die Kindheit und bestimmt das Leben der Frau danach. Frederica de Cesco schildert uns in ihrem Roman "Silbermuschel" sehr detailreich, wie dieses belastete Leben aussehen kann. Die Angst der Frau überlagert ihr Handeln (und auch die eigentliche Handlung des Buches); das psychologische Trauma wird von der Autorin nebulös und wortreich in den Vordergrund gesetzt.

"Kleine Mädchen müssen überall Angst haben. In dunkeln Straßen. Im Wald. Im Keller. (...) In Aufzügen, in finsteren Tiefgaragen. Im Bett...", reflektiert Julie, als sie Ken Miura ihre Geschichte, als erstem Menschen, als erstem Mann, in der Lage ist zu erzählen.
Julie ist dann auch wenig überrascht, daß auch Ken von schweren Schicksalsjahren betroffen ist. Erst spät ist er zu dem traditionellen Ô-Dajko-Musiker geworden, als den sie ihn kennen und lieben gelernt hat.

Die Poesie des Seins und Vergehens schildert die Autorin in blumigen Worten, vor dem Hintergrund des romatierten, japanischen Glaubens und der Kultur. Sie versucht Einblicke in die Seelen der Asiaten zu geben und schildert dieses Begreifenwollen ausgiebig.
Die erotischen Schilderungen bleiben in nichts hinter dieser Ausgiebigkeit der anderen Erzählstücke zurück, sind jedoch auch die wenigen Szenen, die kaum überfrachtet wirken.

De Cesco hat auf über 760 Seiten einen Liebesroman geschaffen, der alle erotisch-exotischen Mädchenträume bedient. Wortreich und detailverliebt setzt sie ihre Figuren und deren Geschichten ein, um, insbesonderen die Lerserinnen (m. E.), an diesen Träumen teilhaben zu lassen.

Das Buch erschien als "Goldmann Taschenbuch" 1996.


ISBN 3-442-43137-9


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Montag, 12. Januar 2015

Lincoln Child: Das Patent

"High-Tech-Thriller" nennt oder nannte der "Droemer Verlag" das Genre, in das der von Licoln Child geschriebene Roman "Das Patent" passen soll. Volltreffer!
Tatsächlich sollte man darauf gefasst sein, daß einem, in einer üppig beschriebenen Welt eines monströsen Freizeitparks der "Neuzeit", Begrifflichkeiten der Computertechnik permanent begegnen.

Um Autenzität zu erzielen, muß der Protagonist in einer Welt die an der Zukunft kratzt, ein Vokabular beherrchen, das seiner Rolle als ehemaliger Universitätsprofessor für "Robotik" gerecht wird.
Dem geneigten Leser, außerhalb der "High-Tech-Welt", werden die Begriffe wenig sagen, Fachleute sollten dem Übersetzer aus dem Amerikanischen ins Deutsche, Ronald M. Hahn, mit Nachsicht begegnen.

Der Roman ist, trotz nachteiliger Übersetzung und einiger futoristischer Elemente, für jeden verständlich und bleibt vom Anfang bis zum Ende spannend; auch wenn die Detailverliebtheit des Autors den Lesefluß zum Teil bremst.

Im Fokus der Geschichte steht der Exprofesor Andrew Warne und dessen Tochter Georgia. Der Pepp entsteht durch einen Mix aus brutalen- und cyberkriminellen Angriffen auf den Freizeitpark. Es soll die Herausgabe einer wertvollen, patentierten Technologie erpresst werden. Das vorher verschmähte Know-how des Exprofessors kommt jetzt, zur Abwehr der Angriffe, zum tragen...

Der Roman ist 2005 als "Knauer Taschenbuch" erschienen. Die amerikanische Originalausgabe wurde 2003 unter dem Titel "Utopia", bei "Doubleday", New York, verlegt.


ISBN 3-426-62938-0

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Samstag, 10. Januar 2015

Amelie Fried: Am Anfang war der Seitensprung

Es ist frustrierend für alle die in den letzten Jahrzehnten für Frauenrechte und Gleichberechtigung gekämpft haben. Amelie Fried lässt in ihrem Roman "Am Anfang war der Seitensprung" alle Klischees wieder auferstehen, die wir, auch vor 17 Jahren, gedacht hatten überwunden zu habe: Die frustrierte Hausfrau, mit zwei revoltierenden Kindern, mit Reihenhäuschen im Vorort und einem nicht ganz so erforgreichen Gatten, der mit einem Seitensprung - natürlich mit der besten Freundin der Protagonistin - die eingefahrene Ehe ins wanken geraten lässt.

Das ganz könnte man unter das Motto "Zynismus" abhaken, zumal Fried, als bekannte Journalistin und Moderatorin, solche Bilder nicht nötig hätte, wenn, ja wenn da nicht der Verdacht aufkäme, daß dies auch heute (oder vor 17 Jahren, als das Buch verlegt wurde) noch gängige Relität ist oder war(?). Also die Frau, die sich mit Anfang zwanzig schwängern lässt, Ausbildung, Beruf und Karriere hinschmeist und zur braven Hausfrau wird. Das ganz als Rebellion gegen die Eltern auch noch nett verpackt.
Natürlich kommt dann auch der Zeitpunkt, da die etwas pummelige Enddreisigerin ihr Leben neu entdeckt und sofort ein anfangzwanziger Lover findet und in dessen WG zieht....

Die Geschichte ist durchaus schön geschrieben, aber die Handlung... Vielleicht sollte das Buch auch eine Warnung an die Männer sein: lest nur keine Frauenbücher, das gibt nur Frust.

Das Buch ist 1998 beim "Hoffmann und Campe Verlag" erschienen.


ISBN 3-453-15589-0

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Diskutiert mit uns im Forum.


Donnerstag, 8. Januar 2015

Sidney Sheldon: Kalte Glut

Intelligent und prächtig dargestellt schafft Sidney Sheldon in "Kalte Glut" aus der Metamorphose "Unschuld und Dummheit" eine Superganovin zum liebhaben.
Es ist ein Roman zum Träumen und Verweilen, wenn Jeff Stevens und vor allen Dingen Tracy Ihre Coups umsetzen und man sich fragen muß: Ist das wirklich verwerflich? Robi Hood lässt grüßen und die brillianz und der Ideenreichtum Sheldons.

Der Erfolgsautor, dessen Kariere in Hollywood begann, der sich am Broadway einen Namen machte und dann sein literarischen Welterfolg schuf, macht es am Anfang nicht leicht in die Geschichte einzutauchen; der Leidensweg Tracys macht es schwierig.
Doch erlebt der Leser einen Spannungsbogen, der von der ersten bis zu letzten Seite reicht.

Die Originalausgabe "If Tomorrow Comes" und im Verlag "William Morrow and Company, Inc." erschienen ist, wurde von Götz Pommer aus dem Amerikanischen in toller Wortwahl in Deutsche übertragen. Die vorliegendeTaschenbuchausgabe stammt aus dem "Goldmann Verlag" von 1997.

ISBN 3-442-43881-0

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Im Forum diskutieren.



NEWS: Bastei Lübbe mag keine Windows-Anwender

Wie der "Batei-Lübbe-Verlag" in einer Pressemeldung bekannt gab, soll unter dem Titel „hungry4books“ (hungrig für Bücher?) monatlich ein eBook (elektronisches Buch) zur Verfügung gestellt werden. Voraussetzung hierfür ist der Download einer neuen App, die es zur Zeit jedoch nur für "Apple"-Betriebssystem "iOS" gibt. Eine "Android"-Version soll folgen. Aus der Mitteilung war nicht zu erfahren, ob es je eine "Windows-Phone"-Anwendung geben wird. Es scheint so zu sein, daß Verlagsmanager immer die teuersten Systeme benutzen...

Dienstag, 6. Januar 2015

John Grisham: Der Richter

Moral, Doppelmoral und der erhobene Zeigefinger: Der klassische Re-Remix amerikanischer Kriminalromane, besonders wortgewand umgesetzt von Bestsellerautor John Grisham. Es geht nicht darum, wie der nobele Hero in Gewissensbisse getrieben wird, als er drei Millionen US-Dollar im Hause seines verstorbenen Vaters findet; eigentlich geht es um seine moralische Festigkeit. Woher stammt das Geld? Ist es legal oder illegal? Muß ich es versteuern? Eben Fragen, die sich nur ein amerikanischer, von Moral durchsetzter, Juraprofessor stellen würde und kann.

Seine "skrupellosen" Konterparts in Grishams Roman "Der Richter", machen dem Moralisten dann auch bald "die Hölle heiß". Getrieben von Zweifeln und Selbstzweifeln springt er schnell über jedes Stöckchen, das ihm hingehalten wird.
Die eigentliche Moral der Geschichte, lässt sich am besten mit einem alten Spontispruch wiedergeben: "Legal? illegal? Sch... egal!" Nur, für einen Weg mußt du dich entscheiden.

Die Geschichte wurde wohl im Teamwork aus dem Amerikanischen durch Heiner Friedrich, Dr. Bernhard Liesen, Bea Reiter und Kristian Ruhl ins Deutsche übersetzt. Die Taschenbuchausgabe stammt aus dem Jahre 2004 und ist beim "Wilhelm Heyne Verlag" erschienen. Das Original "The Summons" erschien 2002 bei Belfry Holdings, Inc.

ISBN 3-453-72031-8

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Forendiskussionen gibt es hier.



Sonntag, 4. Januar 2015

Douglas Kennedy: Der Job

Man muß sich schon sehr auf die US-amerikanische Arbeits- und Lebenswelt einlassen wollen, um den langatmigen Erzählmustern von Douglas Kennedy in "Der Job" zu folgen. Ansonsten schafft man es einfach nicht, sich in den Stoff fallen zu lassen.

Vielleicht ist der zentrale Charakter des Romans, Ned Allen, aber auch nicht wirklich eine Identifikationsfigur, geschweige denn ein Syphatieträger. Igendwie scheint es surreal, wie sich Ned mit kleinen, dummen Fehlern so weit ins Abseits schießt, daß er, oh Wunder, in den Fängen einer kriminellen Bande landet...

Die deutsche Übersetzung aus dem Englischen stammt von Lore Straßl und ist 2001 als Taschenbuchausgabe bei "Bastei Lübbe" erschienen. Das Original "The Job" erschien 1998.

ISBN 3-404-14493-7

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Darüber diskutieren kann man hier.



Samstag, 3. Januar 2015

Dipl.-Ing.Walter Kohl: Walters Bücher

Dipl.-Ing.Walter Kohl: Walters Bücher:   Ich habe Angefangen eine neune Blog zu schreiben, darauf will ich so ein wenig meinem Hobby frönen und wieder mehr lesen. Da dies doch...

Freitag, 2. Januar 2015

Isabell Allende: Die Abenteuer von Aguila und Jaguar

Die erzählende Bilderflut und hervorragende Recherche der Isabel Allende haben eine Trilogie geschaffen, der man sich kaum entziehen kann. Aus ihren früheren Romanen wissen wir schon, mit welcher Wortgewalt die Autorin in der Lage ist ihre Geschichten zu erzählen. Sie zeigt aber auch einmal mehr, daß sie nicht nur eine blendente Erzählerin ist, sondern greift auch die Probleme der Welt auf, die sie, ohne erhobenen Zeigefinger, erbarmungslos anprangert. Auf allen Kontinenten, in vielen Ländern, steht die Urbevölkerung vor dem Aussterben, an drei Beispielen macht Allende dies deutlich (wer ihren Roman "Fortunas Tochter" kennt, wird sich an ein viertes Beispiel erinnern: das Elend der US-amerikanischen Indianer).

Die durchaus vordergründigen Abenteuer ihrer Prodagonisten, dem pupertierenden Alexander und der vom Mädchen zur Teenagerin heranreifenden Nadia, werden ihre Totemtiere "Jaguar" und "Aquila" - Adler - zu Helfern in der Not.
Sie begleiten sie vom Dschungel Brasiliens, über das ewige Eis des Himalajas, bis zu den Steppen und Wäldern Afrikas. Geschickt und unaufdringlich macht Allende die Leserin und den Leser mit der Kultur der jeweiligen Ureinwohner vertraut, gelassen lässt sie einem deren Religion entdecken. Die Autorin führt in die Welt der Mythologie ein, ohne das man die Chance hat sich dem zu entziehen, schon nach wenigen Sätzen taucht man, dank der geführten Betrachtung, in die fremden Kulturen ein und beginnt sie zu verstehen.

Es sind die Details, die die Geschichten tragen, der Spannungsbogen der Abenteuer wird nicht überspannt, ohne daß die Erzählungen jemals langweilig erscheinen würden.

Die minimalistische, kaum merkliche Erotik des Buches, wird, ganz Allende, kaum angesprochen, sie ist jedoch da. Sie ist bestandteil der Figuren.

Die drei Romane "Die Stadt" der wilden Götter", "Im Reich des goldenen Drachen" und "Im Bann der Masken" sind von Svenja Becker ohne Verluste aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt worden. Die Zusammengefasste Ausgabe erschien 2009 als "Suhrkamp Taschenbuch". Die Originale "La Ciudad de las Bestias" (2002), "El Reino del Dragon de Oro" (2003) und "El Bosque de los Pigmeos" (2004) erschienen bei "Plaza & Janés" in Barcelona.

ISBN 978-3-518-46082-5

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