Freitag, 25. Mai 2018

Stephen Leather: "Private Dancer"

Stephen Leather

Private Dancer

Der Roman besteht aus Wahrheiten und aus tiefer Kenntnis der thailändischen Kultur. Die Situationen sind aus dem Leben gegriffen: Mann, Pete, lern ein Barmädchen, Joy, kennen und verliebt sich in sie. Für sie ist Liebe nur ein Wort und der "Farang" ein Mittel zum Zweck. Er will ihr zu einem neuen, besseren Leben verhelfen. Sie ändert die Wahrheit ab, um ihn nicht zu verletzen, er nennt es Lügen.

Nie zuvor habe ich so aneinander gedrängt die epochalen Unterschiede zweier Kulturen dargestellt gesehen. Hierfür hat Leather zu einer Kunstform gegriffen, die leicht langweilig wirkt, aber einen Dialog darstellt, der keiner ist. Er läßt die Protagonisten die jeweiligen Situationen aus ihrer jeweiligen, eigenen Sicht schildern. Für den Leser entsteht so ein Dialog, der in der Realität nie hätte geführt werden können. Zu weit sind auch die Kulturen voneinander entfern, um ein solches Gespräch tatsächlich stattfinden lassen zu können. Sie würde sagen er versteht es sowieso nicht und er würde entgegnen, ich will ihre Freiheit nicht einschränken (oder was auch immer).

Sie braucht ständig Geld, für ihre Familie, ihre Freunde und ihren Thai-Lover, der von ihr lebt, sie schlägt, sie betrügt. Thais sind die besten Schauspieler der Welt: Sie ritzt sich an den Pulsadern auf, weil ihr Bruder angeblich einen Motorradunfall hatte und sie ihm das Geld für die Reparatur nicht senden könne. Tränenüberströmt erzählt sie es Pete, er gibt ihr das Geld, weil sie so süß war.

Thaimädchen sind gezwungen für die Familie dazusein, die Jungs werden hingegen verhätschelt. Die Mädchen werden früh aus der Schule genommen, um im Haus oder auf dem Feld zu helfen. Da Thais prüde sind, findet keine Aufklärung statt. So wundert es niemanden, daß die jungen Frauen mit 16 Jahren die ersten Kinder bekommen, die dann in der Obhut ihrer Großmütter landen. Das ist kein Akt der Güte, die Mütter müssen jetzt Geld herbeischaffen (den der Vater des Kindes ist spätestens bei Bekanntwerden der Schwangerschaft verschwunden) und für die Fürsorge, den Unterhalt, die Schule und für Kost und Logis der Eltern muß die Mutter aufkommen.
Mit einem regulären Job (wenn es den einen gäbe) ist das kaum zu schaffen. So gehen die Mädchen in die Touristenzentren und prostituieren sich. Zuhause sind dies alle brave Zimmermädchen, man will ja keine Schande haben.

Ein toller Roman absolut lesenswert. Er sollte Pflichtlektüre für alle Thaireisenden sein.

Das deutsche Taschenbuch wird vertrieben und Produziert von Bamboo Sinfonia Derek Kent und Roland Ducrot. ISBN: 978-974-7109-53-5.

Die Erstausgabe erschien 2005 in Thailand bei "Three Elephants".

Die offizielle Web-Seite von Stephen Leather finden Sie hier.

Donnerstag, 24. Mai 2018

R. I. P. Philip Roth

Philip Roth and Felipe Franco Munhoz (photo - Eliane Lucina).jpg
Von Eliane Lucina - Eigenes Werk,
CC BY-SA 4.0, Link
Am 22. Mai 2018 ist der amerikanische Schriftsteller Philip Roth verstorben. Wir trauern um einen großen Literaten.

Lesen Sie hier bitte weiter.

Samstag, 10. März 2018

Wieder zurück!

Guten Tag,
liebe Leserinnen, liebe Leser,

zunächst bedanke ich mich bei allen, die mir geschrieben haben und immer wieder nachgefragt haben, warum ich mich nicht zu Wort melde und ob es mir gut ginge.

Nun, Tatsache ist und war, daß ich im Rahmen meines beruflichen Aufenthalts in Sofia, Bulgarien, eine Retinaablösung erlitt und nur aufgrund der hervorragenden Behandlung meiner dortigen Ärzte nicht auf diesem Auge erblindete,
So habe ich es mit bitterer Einsicht aufgenommen, daß diese Ärzte mir dringend empfahlen, vorerst nicht am Computer zu arbeiten (mindestens für sechs Monate).

Tief enttäuscht über meine Hilflosigkeit bin ich nach Hause, Thailand, zurückgekehrt.

Genau gegen Ende der sechs Monate, die ich das Auge schonen sollte, traf mich der nächste Schicksalsschlag: Das bis dahin gesunde Auge entzündete sich so massiv, daß mich meine hiesigen Ärzte sofort ins Krankenhaus einwiesen. Ihrer hervorragenden Arbeit verdanke ich meine jetzige Genesung!

So muß ich das Jahr 2017, auch wegen anderer misslicher Umstände, wohl oder übel am besten abschreiben...
Ich möchte jetzt meine geliebte Tätigkeit als Journalist und Blogger wieder aufnehmen, wenn auch nicht ganz so intensiv wie vor den Rückschlägen, die mich ereilten.

Ich bedanke mich bei allen, die mir in dieser schweren Zeit beigestanden sind und denen die mir halfen!