Am Beispiel der beiden Protagonisten, der Schauspielerin Carla Fehr und dem Schspieler und Regiseur Robert König, erhalten wir Einblicke in das künstlerische Wirken an Bühne und Film, in Deutschland, vor und im Faschismus. Leider ist die kritische Betrachtung eines Rühmann, Albers und vieler anderer, die sich mit dem Naziregim arrangiert hatten, äußerst oberflächlich. Sie an der fiktiven und zudem ausnehmenden Gestalt Roberts festzumachen, erscheint einfach nicht genug zu sein.
Robert, der Sohn eines Trinkers und einer Mutter die früh verstirbt und ihm, mit ihrem Geliebten, einen "Zweitvater" hinterlässt, lernt Carla im Haus ihres Vaters, eines Industriellen, kennen. Die Kinder werden, auf Beschluß ihrer Väter, von der Hauslehrerin Carlas gemeinsam unterrichtet. Sie werden Freunde und Konkurrenten. Sie werden Schauspieler. Sie mit hervorragender Ausbildung und in kleinen Schritten. Er mit Können und ungestüm, die Bühne erobernd, findet letzlich als Regisseur Erfüllung.
Mit dem Aufkommen des Films, probieren beide das neue Medium aus und werden bald wanderer in beiden Welten.
Am Beispiel ihres Schwagers, der nach dem Tot ihres Vaters, dessen Unternehmen weiterführt, stellt Kinkel die Verquickung von Kapital und den Faschisten dar. Die Verfolgung der Juden, der Holcaust, wird von der Autorin an vielen Figuren deutlich gemacht: an der Hauslehrerin, an Schauspielern, am "Zeitvater" Roberts.
Die Wege Carlas und Roberts trennen sich, als die Schauspielerin ein Engagement in Hollywood erhält und, nach der Machübertragung an Hitler, beschließt, nicht nach Deutschland zurückzukehren. Robert bleibt dieser Weg verschlossen, da seine Ehefrau schwanger ist und er ihr gegenüber Verantwortung zu haben glaubt. So arbeitet er weiter in Deutschland.
Tanja Kinkel liefert eine glaubhafte Geschichte aus historischen Quellen und Fiktionen ab.
Das Buch erschien 2000 als Taschenbuch beim "Goldmann Verlag".
ISBN 3-442-44671-6
Hier bei Amazon und Lesen.de (nur als eBook) zu erhalten.
Das Buch ist im "Begegnungszentrum Pattaya" zur Ausleihe vorhanden.
Die Homepage von Tanja Kinkel.
Weitere Literatur von Tanja Kinkel, hier rezensiert:
Die Puppenspieler
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen